Historie der Handballabteilung des LTV Wuppertal

Die Geschichte des LTV’s ist in den letzten Jahrzehnten ganz stark verbunden mit den Leistungen und Erfolgen der Handballabteilung.

Im Jahre 1928 wurde die Handballabteilung des LTV ins Leben gerufen und ist seither bestrebt gewesen, eine wichtige Rolle in der Wuppertaler Handballszene einzunehmen.

Das Team des "LTV Wuppertal - Handball für Wuppertal", für die Saison 2013/2014

In den frühen 1960er Jahren gelang es dem LTV erstmals eine der besten Mannschaften in Wuppertal zu stellen. Dieses Niveau konnte man in den letzten 30 Jahren stets halten.So mauserte sich der LTV zu einem der erfolgreichsten Handballvereine in unserer Region. Gerade deshalb zählt der LTV als die Nummer „Eins“ im Tal der Wupper. Die enorme Beliebtheit des langjährigen Aushängeschildes des LTV Wuppertal ist nicht in Worte zu fassen. Nicht nur in der Stadt selber, sondern auch über deren Grenzen hinaus findet man Fans und Freunde des LTV-Senioren- und Jugend-Handballsports. In welcher schwierigen Situationen unsere Mannschaften auch stecken, man ist dem LTV stets Treu verbunden und bemüht die Tradition hoch zu halten.

15 Abteilungsleiter haben seit 1928 die Geschicke der Abteilung geführt und stetig mit den zahlreichen Spielern, Übungsleitern bzw. Trainern, Betreuern und Helfern zu einem stetigen Aufwärtstrend bei den Langerfelder Handballern beigetragen.

Unter Leitung des Abteilungsleiters Günter Rörig 1970 stieg man erstmals in die Regionalliga West auf. Mit ihm wurden Handball-Spielreisen nach Moskau (1970), Leningrad (1971), Bern (1972), Paris (1974) und Bukarest (1976) durchgeführt, die den LTV Wuppertal zum „Botschafter“ seiner Stadt werden ließen. Unvergessen bleiben sicherlich auch die Großfeldspiele im legendären „Höfen“, an die sich gerade die Älteren unter uns noch heute sehr gerne zurückerinnern.

Viele Spiele in der Handball-Bundesliga und im internationalen Bereich fanden unter Leitung des bisher am längsten im Amt tätigen Abteilungsleiters Karl-Heinz Scheer (1978-2001) in der ehrwürdigen Sporthalle Heckinghausen und in der Uni-Halle statt, unter anderem auch ein Freundschaftsspiel gegen den ehemaligen Weltmeister UdSSR (1982). 1988 wurde der LTV Westdeutscher Meister und feierte den Aufstieg in die 2. Handball-Bundesliga. Acht Jahre später kam es zur Gründung einer Spielgemeinschaft mit der Mannschaft des Wuppertaler SV, die unter dem Namen LTV/WSV bereits im ersten Jahr ihres Bestehens in die 1. Handball-Bundesliga aufstieg und dort im Folgejahr den 8. Platz erreichte. Dennoch wurde die Spielgemeinschaft aufgrund interner Querelen nach nur zwei Jahren wieder aufgelöst; der LTV spielte nun (1998-2001) noch drei Jahre unter dem Namen „HC Wuppertal“ in der Eliteliga. 2001 folgte der Abstieg und die Rückkehr zum Traditionsnamen LTV Wuppertal. Nur ein Jahr später stieg der Verein in die drittklassige Regionalliga West ab, konnte ein zwischenzeitlich eröffnetes Insolvenzverfahren aber glücklich überstehen.

Nachdem man in zwei Regionalligajahren (2002-2004) die administrativen und finanziellen Strukturen modernisierte, erfolgte am Ende der Saison 2003/04 der Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga, aus der man nach zwei Jahren permanenten Abstiegskampfes (2004/05 - 2. Liga Nord - Platz 14; 2005/06 - 2. Liga Süd - Vorletzter) jedoch 2006 wieder abstieg – obwohl der Wiederaufstieg in die Bundesliga als mittelfristiges Ziel ausgegeben wurde. Manager Stefan Adam führte daraufhin mit den Nachbarstädtern der SG Solingen unter Einschluss der Hauptsponsoren geheime Fusionsverhandlungen, woraus im Mai 2006 die Gründung des Bergischen Handball-Club 06 (kurz BHC 06) resultierte, der aus dem Zusammenschluss der SG Solingen mit der Management-Führung und den Hauptsponsoren des LTV Wuppertal hervorgegangen ist.

Da sich LTV-Vereinsfunktionäre und Fans im Vorfeld gegen einen Zusammenschluss gewehrt hatten, wurde unter einer neuen Management-Führung die „LTV & Friends Sport-Marketing OHG“ ins Leben gerufen und in einem kurzfristigen organisatorischen und finanziellen Kraftakt eine neue LTV-Mannschaft auf die Beine gestellt, die das Regionalliganiveau jedoch nicht halten konnte und nach nur einer Saison in die Oberliga Niederrhein abstieg. Dort erreichte der Verein 2007/08 die Vizemeisterschaft und verpasste leider den direkten Wiederaufstieg. Seither spielte man nur noch eine untergeordnete Rolle in der Liga und musste ausgerechnet im Jubiläumsjahr 2010 den Abstieg in die Verbandsliga als traurigen Höhepunkt der LTV-Handballhistorie hinnehmen. Für die größte Abteilung im Verein mit zur Zeit 250 Mitgliedern und unzähligen Fans ein „Fiasko“.

Nachdem Holger Pauls seinen Vorsitz im August 2009 aus beruflichen Gründen niederlegte und nur noch als LTV-Obmann fungiert, rückte an seine Stelle sein ehemaliger Vorgänger und Stellvertreter Jürgen Buschhaus erneut ins erste Glied.

Jugendkoordinator Norbert Zips übernahm zusätzlich den Part des stellvertretenden Abteilungsleiters. Dank seinem enormen Engagement wird die Jugendarbeit weiter mit Vollgas vorangetrieben.

Handball verbindet! - LTV-Jugendliche von Minis bis A-Jugend

Somit ist sicher gestellt, dass die Bemühungen der Urväter der LTV-Handballjugend, Erich Leckebusch (Jugendturnwart), Willi Beckmann (Leichtathletik-Abt.) und Heinrich Schmidt, sowie der ehemaligen LTV-Jugendwarte Hans Vorsteher,  Günter Sieper,  Wolfgang Zimmermann, Bernd Becker, Michael Ritz, Hans Jürgen Fischer, Gerd Riehl, Karl-J. Geißler, Rolf Meis und Kerstin „Coco“ Bangert intensiv und erfolgreich fortgesetzt werden.

Anzuführen sind da als Beispiele neben dem 2009 erstmalig veranstalteten, erfolgreichen LTV-Ostercamp, die Weihnachts- und Saisonabschlußfeiern sicherlich die mittlerweile alljährlichen LTV-Jugendfahrten zum internationalen Handballturnier in Dronninglund (Dänemark), die Norbert Zips bis ins kleinste Detail liebevoll ausarbeitet. Gleichzeitig lässt er es sich nicht nehmen, mit seinen Mitstreitern die LTV-Jugendlichen dorthin zu begleiten, zu beaufsichtigen und gegen Mannschaften aus allen Erdteilen erfolgreich zu coachen.

Ein unvergessliches Highlight für eine stetig wachsende Anzahl von teilnehmenden LTV-Jahrgängen. Denn nirgendwoanders ist der intensive Gedanken- und Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten von anderen Kontinenten so lehrreich. Noch heute werden Freundschaften und Kontakte mit Mannschaften, teilnehmenden Spielern und Spielerinnen gepflegt. Ein Beweis dafür, dass der LTV seine Rolle als Botschafter des Handballsports wie eh und je ausübt.

Aber auch auf dem reinen sportlichen Sektor hat die LTV-Jugendabteilung eine Vielzahl von Turnier-, Pokal- und Meisterschaftserfolge vorzuweisen.

Hier ist sicherlich der sensationelle Gewinn des HVN-Ober-liga-Meistertitel 2005 der C-Jugend (Jahrgang 1990/91), sowie der anschließend erreichte 3. Platz bei den Westdeutschen Meisterschaften zu nennen. 

LTV Wuppertal - HVN-Oberligameister der C-Jugend 2005 (Jahrgang 1990/91):

Stehend v.l.n.r.: Co-Trainer Joachim Henkels, Fabian Schneider, Kevin Zarges, Dennis Zuleger, Sven Hopp, Michael Heimansfeld, Björn Wohlgemuth, Lars Henkels und Betreuer Uwe Hopp.

Knieend v.l.n.r.: Tobias Reinighaus, Morten Pauls, Trainer Holger Pauls, Julian Bernadowitz, Tim Schumacher, Tobias Tschemarko und Matthias Ley. Es fehlen: Till Gorsolke und Michael Schega.

 

Ebenfalls als „Positiv“ zu bewerten ist die Tatsache, dass es den Verantwortlichen gelungen ist, die LTV-Jugendarbeit nach einem zeitweisen Durchhänger wieder in die richtigen Bahnen zu lenken. So konnte man kurzfristig sogar von einem „geglückten Wiederaufbau“ sprechen, da man alle Mannschaften - von Minis bis A-Jugend - in das Meisterschaftsrennen schicken konnte. Ja, sogar zwei reine Mädchen-Mannschaften (C- und D-Jugend) besaß man, die auf den Spuren der LTV-Handballdamen Leni und Hermine Schimmel (Mitglieder der LTV-Damen-Großfeldhandballmannschaft von 1947) wandelten.

Im Jahr 2007 beschloß man aber mangels Masse die Mitglieder des weiblichen Handballs an benachbarte Vereine abzugeben, um sich künftig noch intensiver auf die Förderung des Jungenhandball konzentrieren zu können. Mit viel Erfolg wie man feststellen kann. Seit 2003 (Jahrgang 1989/90) gelingt es dem LTV Wuppertal jeweils eine bis zwei Mannschaften kontinuierlich in den HVN-Ligen zu platzieren. Dieser Tatbestand soll auch in Zukunft erhalten werden.

Deshalb gründete man nun mit der männlichen Jugendabteilung des Nach-barnvereins TVB eine Kooperation unter dem Namen „JSG Wuppertaler Osten“ an, um den Ansprüchen einer leistungsgerechten Handball-Jugendförderung weiterhin gerecht werden zu können. So möchte man die Jugendlichen im Ortsteil halten und gleichzeitig erhofft man sich, die geringen Sporthallenkapazitäten besser kompensieren zu können und die Trainingsbedingungen zu verbessern. Ein Ansatz, dem sich auch vielleicht der Seniorenbereich bald nicht mehr entziehen kann. Denn im Zeitalter der sogenannten „Wirtschaftskrise“ sind die finanziellen Mittel durch stetige Spenden- und Sponsorenrückgänge mittlerweile sehr eingeschränkt.

Denn zum Bedauern aller Handballfreunde besitzt der LTV Wuppertal weder in seinen eigenen Reihen einen finanzkräftigen Mäzen, der die Rolle eines Hauptsponsors übernehmen könnte, noch scheint die Aussicht zu bestehen, dass sich ein Unternehmen findet, welches sich mit dem LTV-Konzept identifizieren kann und gleichzeitig hilft, die LTV-Handball-Tradition hochzuhalten.

So wird man in Zukunft versuchen müssen, seine eigenen Talente an  die Senioren-Mannschaften zu binden oder ihnen die Aufgabe als Jugendtrainer, Schiedsrichter oder Mitarbeiter im Verein schmackhaft zu machen, wie es in Urzeiten bereits mit Gerd Riehl, Erwin Reuter, Heinz Heder, Rainer Peschken, Klaus Rassfeld, Peter Raider, Peter Joost, Radovan Bulowsky, Gerd Kuhle, Josef Jakob, Wulf Hohmann, Eugen Heikaus, Frank Wüster und Hans-Walter Buchholz der Fall war. Rudi Lange, Norbert Zips, Holger Pauls und Jürgen Buschhaus sind heute noch für den LTV tätig. Mit Eigengewächsen wie Ivo Maly und Kai-Benjamin Müller als Jugendtrainer (beide mit C-Lizenz), um nur zwei zu nennen, ist dieses Experiment bereits gelungen.

Geben wir also trotz widriger Prognosen nicht auf, optimistisch in die Zukunft zu blicken und hoffen wir, dass wir irgendwann einmal gemeinsam wieder glorreiche LTV-Zeiten im Hexenkessel der Sporthalle Heckinghausen miterleben dürfen!

Chroniken

Erfolge und Höhepunkte der 1.Mannschaft

1928 1.LTV-HB-Mannschaft
17.02.62 Niederrhein Aufstieg
seitdem Nr. 1 im Tal
1970 Westdeutscher Meister
nur W.-taler-Spieler
08.01.75 Freundschaftsspiel
LTV vs. Weltmeister Rumänien 19:22
1978 Niederrhein Aufstieg
24.05.79 Freundschaftsspiel
Israel vs. LTV 26:26
in Tel Aviv
1979/80 Aufstieg Regionalliga West
22.10.80 Freundschaftsspiel
LTV vs. Niederlande 11:22
in Arnheim
10.03.82 Freundschaftsspiel
LTV vs. Weltmeister UDSSR 21:34
1982/83 Qualifikation westd. Meisterschaft
1983/84 Qualifikation westd. Meisterschaft
10.03.82 Freundschaftsspiel LTV vs. Nationalteam
Deutschland 17:28
22.09.83 Freundschaftsspiel
LTV vs. China 23:27
27.02.88 LTV : THW Kiel 24:21 n.V.
21.05.88 Westdeutscher Meister
DHB-Pokal - Runde
der letzten 16 Teams
22.07.88 Freundschaftsspiel Brasilien vs. LTV 29:28
in Sao Paulo
18.10.88 Freundschaftsspiel LTV vs. Weltmeister UDSSR 27:33
1989 Quali-Spiele zum Aufstieg 1. Bundesliga,
DHB-Pokal – Runde der letzten 8 Teams,
LTV vs. VfL Gum. 19:23
22.08.89 Freundschaftsspiel
LTV vs. Tschechin 26:32
29.08.90 Freundschaftsspiel
LTV vs. Dänemark 24:27
23.06.92 Freundschaftsspiel
LTV vs. Kuba 30:26
18.11.92 Freundschaftsspiel
LTV vs. Weltmeister Schweden 17:29
15.03.94 Freundschaftsspiel
LTV vs. Tunesien 30:21
24.05.94 Off. EM-Test-Spiel
LTV vs. Nationalteam Deutschland 20:19
26.04.97 Aufstieg LTV/WSV in die 1. Bundesliga
22.07.00 Freundschaftsspiel
LTV vs. Kuwait 22:16
1997 - 01 Siege gegen Spitzenteams wie THW Kiel,
VfL Gummersbach, TBV Lemgo und SC Magdeburg
2003/04 Westdeutscher Meister
Aufstieg in die 2. Bundesliga
2007/08 HVN-Oberliga-Vize-Meister
2013 Freundschaftsspiele gegen den 3. Ligisten Neusser HV sowie den Bundesligisten Bergischer HC vor über 600 Zuschauern

Personalien

Die bisherigen Abteilungsleiter

1928 – 1945 August Nickel
Walter Küpper
Aug. Osenberg
Fritz Reisinger
Willi Koch
Willi Beiersmann
1945 – 1948 Artur Gerth
1948 - 1958 Paul Bösebeck
1958 - 1959 Kurt Dahlmann
1959 – 1962 Paul Bösebeck
1962 – 1968 Karl Beckers
1968 – 1979 Günther Röhrig
1979 – 2002 K.-H. Scheer
2002 – 2003 Jürgen Buschhaus
2003 – 2009 Holger Pauls
2009 - 2012 Jürgen Buschhaus
2012 - 2015 Albrecht Neizert
2015 - 2019 Franz Joachim Balzer
2019 - . . . . Marc Ross

Die bisherigen LTV-Trainer der 1. MS der letzten 30 Jahre

1978 - 1982 Uli Weiler
*1983 Hannes Krieg
1984 - 1985 Toni Turkaly
1985 - 1987 Heino Kirchhof
1987 - 1988 H. D. Schmitz
1988 - 1989 Günter Klein
1989 - 1990 Nyedecko Vuljenovic
1990 - 1995 Klaus Langhoff
1995 - 1996 Mane Skercevic
**1996 - 1997 Viggo Sigurdsson
***1997 - 1999 Viggo Sigurdsson
****1999 - 2000 Stefan Schöne
****2000 - 2001 Bob Hanning
2001 - 2002 Ulrich Hölzel
Eugen Heikaus
2002 - 2004 Mike Wassilijew
2004 - 2005 Jan Nahrstedt
Hans-Walter Buchholz
2005 - 2006 Nebojsa Novakovic
2006 - 2008 Ulrich Hölzel
*2009 Stefan Mittelsten Scheid
2009 - 2010 Andreas Hallmann
Dieter Dietze
2010 - 2011 Norbert Gregorz
2011 - 2012 Stefan Wollny
2012 - 2012 Tobias Hag (Interims-Trainer)
2012 - 2015 Christian Hartung
2015 - 2017 Jens Buss
2017 - 2019 Dennis Werkmeister

* 4 Monate, **  LTV/WSV, *** LTV/HCW, **** HCW

Weltbekannte Nationalspieler, die das LTV-Trikot trugen

1989 - 2005 Mike Wassilijew
1995 - 2000 Stefan Schöne
1996 - 1998 Olufur Stefansson
1996 - 2000 Dagur Sigurdsson
1996 - 2001 Dimitri Filippov
1997 - 2000 Chrischa Hannawald
1997 - 2000 Stig Rasch
1997 - 2000 Geir Svensson
2000 – 2001 Jens Tiedtke

LTV-Grössen, die bis heute dem LTV-Handball verbunden sind

vom 01.01.1953 Klaus Edelhoff
vom 01.01.1954 Edgar Bodem
vom 01.01.1959 Karl-Heinz Scheer
vom 01.02.1959 Theo Leifeld
vom 10.11.1960 Heinz Heder
vom 01.01.1965 Rudi Lange
vom 01.03.1968 H.W. Buchholz
vom 01.10.1992 Joachim Henkels