Historie der Handballabteilung des LTV Wuppertal
Die Geschichte des LTV’s ist in den letzten Jahrzehnten ganz stark verbunden mit den Leistungen und Erfolgen der Handballabteilung.
Im Jahre 1928 wurde die Handballabteilung des LTV ins Leben gerufen und ist seither bestrebt gewesen, eine wichtige Rolle in der Wuppertaler Handballszene einzunehmen.
In den frühen 1960er Jahren gelang es dem LTV erstmals eine der besten Mannschaften in Wuppertal zu stellen. Dieses Niveau konnte man in den letzten 30 Jahren stets halten.So mauserte sich der LTV zu einem der erfolgreichsten Handballvereine in unserer Region. Gerade deshalb zählt der LTV als die Nummer „Eins“ im Tal der Wupper. Die enorme Beliebtheit des langjährigen Aushängeschildes des LTV Wuppertal ist nicht in Worte zu fassen. Nicht nur in der Stadt selber, sondern auch über deren Grenzen hinaus findet man Fans und Freunde des LTV-Senioren- und Jugend-Handballsports. In welcher schwierigen Situationen unsere Mannschaften auch stecken, man ist dem LTV stets Treu verbunden und bemüht die Tradition hoch zu halten.
15 Abteilungsleiter haben seit 1928 die Geschicke der Abteilung geführt und stetig mit den zahlreichen Spielern, Übungsleitern bzw. Trainern, Betreuern und Helfern zu einem stetigen Aufwärtstrend bei den Langerfelder Handballern beigetragen.
Unter Leitung des Abteilungsleiters Günter Rörig 1970 stieg man erstmals in die Regionalliga West auf. Mit ihm wurden Handball-Spielreisen nach Moskau (1970), Leningrad (1971), Bern (1972), Paris (1974) und Bukarest (1976) durchgeführt, die den LTV Wuppertal zum „Botschafter“ seiner Stadt werden ließen. Unvergessen bleiben sicherlich auch die Großfeldspiele im legendären „Höfen“, an die sich gerade die Älteren unter uns noch heute sehr gerne zurückerinnern.
Viele Spiele in der Handball-Bundesliga und im internationalen Bereich fanden unter Leitung des bisher am längsten im Amt tätigen Abteilungsleiters Karl-Heinz Scheer (1978-2001) in der ehrwürdigen Sporthalle Heckinghausen und in der Uni-Halle statt, unter anderem auch ein Freundschaftsspiel gegen den ehemaligen Weltmeister UdSSR (1982). 1988 wurde der LTV Westdeutscher Meister und feierte den Aufstieg in die 2. Handball-Bundesliga. Acht Jahre später kam es zur Gründung einer Spielgemeinschaft mit der Mannschaft des Wuppertaler SV, die unter dem Namen LTV/WSV bereits im ersten Jahr ihres Bestehens in die 1. Handball-Bundesliga aufstieg und dort im Folgejahr den 8. Platz erreichte. Dennoch wurde die Spielgemeinschaft aufgrund interner Querelen nach nur zwei Jahren wieder aufgelöst; der LTV spielte nun (1998-2001) noch drei Jahre unter dem Namen „HC Wuppertal“ in der Eliteliga. 2001 folgte der Abstieg und die Rückkehr zum Traditionsnamen LTV Wuppertal. Nur ein Jahr später stieg der Verein in die drittklassige Regionalliga West ab, konnte ein zwischenzeitlich eröffnetes Insolvenzverfahren aber glücklich überstehen.
Nachdem man in zwei Regionalligajahren (2002-2004) die administrativen und finanziellen Strukturen modernisierte, erfolgte am Ende der Saison 2003/04 der Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga, aus der man nach zwei Jahren permanenten Abstiegskampfes (2004/05 - 2. Liga Nord - Platz 14; 2005/06 - 2. Liga Süd - Vorletzter) jedoch 2006 wieder abstieg – obwohl der Wiederaufstieg in die Bundesliga als mittelfristiges Ziel ausgegeben wurde. Manager Stefan Adam führte daraufhin mit den Nachbarstädtern der SG Solingen unter Einschluss der Hauptsponsoren geheime Fusionsverhandlungen, woraus im Mai 2006 die Gründung des Bergischen Handball-Club 06 (kurz BHC 06) resultierte, der aus dem Zusammenschluss der SG Solingen mit der Management-Führung und den Hauptsponsoren des LTV Wuppertal hervorgegangen ist.
Da sich LTV-Vereinsfunktionäre und Fans im Vorfeld gegen einen Zusammenschluss gewehrt hatten, wurde unter einer neuen Management-Führung die „LTV & Friends Sport-Marketing OHG“ ins Leben gerufen und in einem kurzfristigen organisatorischen und finanziellen Kraftakt eine neue LTV-Mannschaft auf die Beine gestellt, die das Regionalliganiveau jedoch nicht halten konnte und nach nur einer Saison in die Oberliga Niederrhein abstieg. Dort erreichte der Verein 2007/08 die Vizemeisterschaft und verpasste leider den direkten Wiederaufstieg. Seither spielte man nur noch eine untergeordnete Rolle in der Liga und musste ausgerechnet im Jubiläumsjahr 2010 den Abstieg in die Verbandsliga als traurigen Höhepunkt der LTV-Handballhistorie hinnehmen. Für die größte Abteilung im Verein mit zur Zeit 250 Mitgliedern und unzähligen Fans ein „Fiasko“.
Nachdem Holger Pauls seinen Vorsitz im August 2009 aus beruflichen Gründen niederlegte und nur noch als LTV-Obmann fungiert, rückte an seine Stelle sein ehemaliger Vorgänger und Stellvertreter Jürgen Buschhaus erneut ins erste Glied.
Jugendkoordinator Norbert Zips übernahm zusätzlich den Part des stellvertretenden Abteilungsleiters. Dank seinem enormen Engagement wird die Jugendarbeit weiter mit Vollgas vorangetrieben.

Somit ist sicher gestellt, dass die Bemühungen der Urväter der LTV-Handballjugend, Erich Leckebusch (Jugendturnwart), Willi Beckmann (Leichtathletik-Abt.) und Heinrich Schmidt, sowie der ehemaligen LTV-Jugendwarte Hans Vorsteher, Günter Sieper, Wolfgang Zimmermann, Bernd Becker, Michael Ritz, Hans Jürgen Fischer, Gerd Riehl, Karl-J. Geißler, Rolf Meis und Kerstin „Coco“ Bangert intensiv und erfolgreich fortgesetzt werden.
Anzuführen sind da als Beispiele neben dem 2009 erstmalig veranstalteten, erfolgreichen LTV-Ostercamp, die Weihnachts- und Saisonabschlußfeiern sicherlich die mittlerweile alljährlichen LTV-Jugendfahrten zum internationalen Handballturnier in Dronninglund (Dänemark), die Norbert Zips bis ins kleinste Detail liebevoll ausarbeitet. Gleichzeitig lässt er es sich nicht nehmen, mit seinen Mitstreitern die LTV-Jugendlichen dorthin zu begleiten, zu beaufsichtigen und gegen Mannschaften aus allen Erdteilen erfolgreich zu coachen.
Ein unvergessliches Highlight für eine stetig wachsende Anzahl von teilnehmenden LTV-Jahrgängen. Denn nirgendwoanders ist der intensive Gedanken- und Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten von anderen Kontinenten so lehrreich. Noch heute werden Freundschaften und Kontakte mit Mannschaften, teilnehmenden Spielern und Spielerinnen gepflegt. Ein Beweis dafür, dass der LTV seine Rolle als Botschafter des Handballsports wie eh und je ausübt.
Aber auch auf dem reinen sportlichen Sektor hat die LTV-Jugendabteilung eine Vielzahl von Turnier-, Pokal- und Meisterschaftserfolge vorzuweisen.
Hier ist sicherlich der sensationelle Gewinn des HVN-Ober-liga-Meistertitel 2005 der C-Jugend (Jahrgang 1990/91), sowie der anschließend erreichte 3. Platz bei den Westdeutschen Meisterschaften zu nennen.
LTV Wuppertal - HVN-Oberligameister der C-Jugend 2005 (Jahrgang 1990/91):
Stehend v.l.n.r.: Co-Trainer Joachim Henkels, Fabian Schneider, Kevin Zarges, Dennis Zuleger, Sven Hopp, Michael Heimansfeld, Björn Wohlgemuth, Lars Henkels und Betreuer Uwe Hopp.
Knieend v.l.n.r.: Tobias Reinighaus, Morten Pauls, Trainer Holger Pauls, Julian Bernadowitz, Tim Schumacher, Tobias Tschemarko und Matthias Ley. Es fehlen: Till Gorsolke und Michael Schega.
Ebenfalls als „Positiv“ zu bewerten ist die Tatsache, dass es den Verantwortlichen gelungen ist, die LTV-Jugendarbeit nach einem zeitweisen Durchhänger wieder in die richtigen Bahnen zu lenken. So konnte man kurzfristig sogar von einem „geglückten Wiederaufbau“ sprechen, da man alle Mannschaften - von Minis bis A-Jugend - in das Meisterschaftsrennen schicken konnte. Ja, sogar zwei reine Mädchen-Mannschaften (C- und D-Jugend) besaß man, die auf den Spuren der LTV-Handballdamen Leni und Hermine Schimmel (Mitglieder der LTV-Damen-Großfeldhandballmannschaft von 1947) wandelten.
Im Jahr 2007 beschloß man aber mangels Masse die Mitglieder des weiblichen Handballs an benachbarte Vereine abzugeben, um sich künftig noch intensiver auf die Förderung des Jungenhandball konzentrieren zu können. Mit viel Erfolg wie man feststellen kann. Seit 2003 (Jahrgang 1989/90) gelingt es dem LTV Wuppertal jeweils eine bis zwei Mannschaften kontinuierlich in den HVN-Ligen zu platzieren. Dieser Tatbestand soll auch in Zukunft erhalten werden.
Deshalb gründete man nun mit der männlichen Jugendabteilung des Nach-barnvereins TVB eine Kooperation unter dem Namen „JSG Wuppertaler Osten“ an, um den Ansprüchen einer leistungsgerechten Handball-Jugendförderung weiterhin gerecht werden zu können. So möchte man die Jugendlichen im Ortsteil halten und gleichzeitig erhofft man sich, die geringen Sporthallenkapazitäten besser kompensieren zu können und die Trainingsbedingungen zu verbessern. Ein Ansatz, dem sich auch vielleicht der Seniorenbereich bald nicht mehr entziehen kann. Denn im Zeitalter der sogenannten „Wirtschaftskrise“ sind die finanziellen Mittel durch stetige Spenden- und Sponsorenrückgänge mittlerweile sehr eingeschränkt.
Denn zum Bedauern aller Handballfreunde besitzt der LTV Wuppertal weder in seinen eigenen Reihen einen finanzkräftigen Mäzen, der die Rolle eines Hauptsponsors übernehmen könnte, noch scheint die Aussicht zu bestehen, dass sich ein Unternehmen findet, welches sich mit dem LTV-Konzept identifizieren kann und gleichzeitig hilft, die LTV-Handball-Tradition hochzuhalten.
So wird man in Zukunft versuchen müssen, seine eigenen Talente an die Senioren-Mannschaften zu binden oder ihnen die Aufgabe als Jugendtrainer, Schiedsrichter oder Mitarbeiter im Verein schmackhaft zu machen, wie es in Urzeiten bereits mit Gerd Riehl, Erwin Reuter, Heinz Heder, Rainer Peschken, Klaus Rassfeld, Peter Raider, Peter Joost, Radovan Bulowsky, Gerd Kuhle, Josef Jakob, Wulf Hohmann, Eugen Heikaus, Frank Wüster und Hans-Walter Buchholz der Fall war. Rudi Lange, Norbert Zips, Holger Pauls und Jürgen Buschhaus sind heute noch für den LTV tätig. Mit Eigengewächsen wie Ivo Maly und Kai-Benjamin Müller als Jugendtrainer (beide mit C-Lizenz), um nur zwei zu nennen, ist dieses Experiment bereits gelungen.
Geben wir also trotz widriger Prognosen nicht auf, optimistisch in die Zukunft zu blicken und hoffen wir, dass wir irgendwann einmal gemeinsam wieder glorreiche LTV-Zeiten im Hexenkessel der Sporthalle Heckinghausen miterleben dürfen!
Chroniken
Erfolge und Höhepunkte der 1.Mannschaft
1928 | 1.LTV-HB-Mannschaft |
17.02.62 | Niederrhein Aufstieg seitdem Nr. 1 im Tal |
1970 | Westdeutscher Meister nur W.-taler-Spieler |
08.01.75 | Freundschaftsspiel LTV vs. Weltmeister Rumänien 19:22 |
1978 | Niederrhein Aufstieg |
24.05.79 | Freundschaftsspiel Israel vs. LTV 26:26 in Tel Aviv |
1979/80 | Aufstieg Regionalliga West |
22.10.80 | Freundschaftsspiel LTV vs. Niederlande 11:22 in Arnheim |
10.03.82 | Freundschaftsspiel LTV vs. Weltmeister UDSSR 21:34 |
1982/83 | Qualifikation westd. Meisterschaft |
1983/84 | Qualifikation westd. Meisterschaft |
10.03.82 | Freundschaftsspiel LTV vs. Nationalteam Deutschland 17:28 |
22.09.83 | Freundschaftsspiel LTV vs. China 23:27 |
27.02.88 | LTV : THW Kiel 24:21 n.V. |
21.05.88 | Westdeutscher Meister DHB-Pokal - Runde der letzten 16 Teams |
22.07.88 | Freundschaftsspiel Brasilien vs. LTV 29:28 in Sao Paulo |
18.10.88 | Freundschaftsspiel LTV vs. Weltmeister UDSSR 27:33 |
1989 | Quali-Spiele zum Aufstieg 1. Bundesliga, DHB-Pokal – Runde der letzten 8 Teams, LTV vs. VfL Gum. 19:23 |
22.08.89 | Freundschaftsspiel LTV vs. Tschechin 26:32 |
29.08.90 | Freundschaftsspiel LTV vs. Dänemark 24:27 |
23.06.92 | Freundschaftsspiel LTV vs. Kuba 30:26 |
18.11.92 | Freundschaftsspiel LTV vs. Weltmeister Schweden 17:29 |
15.03.94 | Freundschaftsspiel LTV vs. Tunesien 30:21 |
24.05.94 | Off. EM-Test-Spiel LTV vs. Nationalteam Deutschland 20:19 |
26.04.97 | Aufstieg LTV/WSV in die 1. Bundesliga |
22.07.00 | Freundschaftsspiel LTV vs. Kuwait 22:16 |
1997 - 01 | Siege gegen Spitzenteams wie THW Kiel, VfL Gummersbach, TBV Lemgo und SC Magdeburg |
2003/04 | Westdeutscher Meister Aufstieg in die 2. Bundesliga |
2007/08 | HVN-Oberliga-Vize-Meister |
2013 | Freundschaftsspiele gegen den 3. Ligisten Neusser HV sowie den Bundesligisten Bergischer HC vor über 600 Zuschauern |
Personalien
Die bisherigen Abteilungsleiter
1928 – 1945 | August Nickel Walter Küpper Aug. Osenberg Fritz Reisinger Willi Koch Willi Beiersmann |
1945 – 1948 | Artur Gerth |
1948 - 1958 | Paul Bösebeck |
1958 - 1959 | Kurt Dahlmann |
1959 – 1962 | Paul Bösebeck |
1962 – 1968 | Karl Beckers |
1968 – 1979 | Günther Röhrig |
1979 – 2002 | K.-H. Scheer |
2002 – 2003 | Jürgen Buschhaus |
2003 – 2009 | Holger Pauls |
2009 - 2012 | Jürgen Buschhaus |
2012 - 2015 | Albrecht Neizert |
2015 - 2019 | Franz Joachim Balzer |
2019 - . . . . | Marc Ross |
Die bisherigen LTV-Trainer der 1. MS der letzten 30 Jahre
1978 - 1982 | Uli Weiler |
*1983 | Hannes Krieg |
1984 - 1985 | Toni Turkaly |
1985 - 1987 | Heino Kirchhof |
1987 - 1988 | H. D. Schmitz |
1988 - 1989 | Günter Klein |
1989 - 1990 | Nyedecko Vuljenovic |
1990 - 1995 | Klaus Langhoff |
1995 - 1996 | Mane Skercevic |
**1996 - 1997 | Viggo Sigurdsson |
***1997 - 1999 | Viggo Sigurdsson |
****1999 - 2000 | Stefan Schöne |
****2000 - 2001 | Bob Hanning |
2001 - 2002 | Ulrich Hölzel Eugen Heikaus |
2002 - 2004 | Mike Wassilijew |
2004 - 2005 | Jan Nahrstedt Hans-Walter Buchholz |
2005 - 2006 | Nebojsa Novakovic |
2006 - 2008 | Ulrich Hölzel |
*2009 | Stefan Mittelsten Scheid |
2009 - 2010 | Andreas Hallmann Dieter Dietze |
2010 - 2011 | Norbert Gregorz |
2011 - 2012 | Stefan Wollny |
2012 - 2012 | Tobias Hag (Interims-Trainer) |
2012 - 2015 | Christian Hartung |
2015 - 2017 | Jens Buss |
2017 - 2019 | Dennis Werkmeister |
* 4 Monate, ** LTV/WSV, *** LTV/HCW, **** HCW
Weltbekannte Nationalspieler, die das LTV-Trikot trugen
1989 - 2005 | Mike Wassilijew |
1995 - 2000 | Stefan Schöne |
1996 - 1998 | Olufur Stefansson |
1996 - 2000 | Dagur Sigurdsson |
1996 - 2001 | Dimitri Filippov |
1997 - 2000 | Chrischa Hannawald |
1997 - 2000 | Stig Rasch |
1997 - 2000 | Geir Svensson |
2000 – 2001 | Jens Tiedtke |
LTV-Grössen, die bis heute dem LTV-Handball verbunden sind
vom 01.01.1953 | Klaus Edelhoff |
vom 01.01.1954 | Edgar Bodem |
vom 01.01.1959 | Karl-Heinz Scheer |
vom 01.02.1959 | Theo Leifeld |
vom 10.11.1960 | Heinz Heder |
vom 01.01.1965 | Rudi Lange |
vom 01.03.1968 | H.W. Buchholz |
vom 01.10.1992 | Joachim Henkels |